„Die Produktion von Schaumstoff ist eine Polyaddition. Das bedeutet, wir fügen verschiedene Rohstoffe zusammen, die gemeinsam mit Wasser reagieren und aufschäumen. Für jeden Schaumstofftyp haben wir eine perfekt abgestimmte Rezeptur, die je nach Wetter und verfügbaren Rohstoffen direkt vor der Schäumung noch minimal angepasst wird“, erzählt uns Wolfgang, der sich bereits seit 22 Jahren in unserem Unternehmen mit dem Schäumen beschäftigt. „Das Wetter spielt deshalb eine so zentrale Rolle, weil sich Temperatur, Luftdruck und Luftfeuchtigkeit direkt auf die späteren Eigenschaften des Schaumstoffs auswirken. Ein höherer Luftdruck führt z. B. tendenziell zu schwererem Schaumstoff. Daher müssen wir in die Rezeptur eingreifen und den Wassergehalt der Rohstoffmischung erhöhen, um eine stärkere Treibreaktion zu erreichen.“ Daneben beeinflussen aber auch noch Faktoren wie das Alter der Rohstoffe den Schäumprozess.
Know-how, Erfahrung, ein kleines bisschen Intuition und Teamwork
Mit dieser Mischung zaubern unsere Schäummeister hochwertige Polyurethan-Weichschaumstoffe, die in unterschiedlichsten Anwendungen zum Einsatz kommen. Damit der Schaumstoff gelingt und die geforderten Eigenschaften aufweist, ist an der Schäummaschine ein intensives Teamwork notwendig. „Das Zusammenspiel aller Kolleginnen und Kollegen ist das Um und Auf. Der Maschinenführer gibt dem Schäummeister z. B. sofort ein Zeichen, wenn sich der Schaumstoff in der Cremezone verändert. Dann werden umgehend die Parameter bzw. Rohstoffanteile angepasst. Beim Ablängen wird genau beobachtet, ob der Block ordentlich wegrollt und das Papier überall entfernt wurde. Hier ist es wichtig, dass man sich aufeinander verlassen kann und jeder seine Aufgaben verantwortungsvoll ausführt“, erklärt Wolfgang.
Schritt 1
Für die Produktion unserer mehr als 300 Schaumstofftypen ist neben den Hauptrohstoffen Polyol und Isocyanat eine Vielzahl an Hilfsstoffen und Farben im Einsatz. Diese werden in Behältern aufbewahrt und an der Schäumanlage im richtigen Verhältnis dosiert und vermischt.
Schritt 2
Die Mischung wird über den Schäumkopf in flüssiger Form auf das sich kontinuierlich vorwärts bewegende Rollband aufgetragen. Die Rohstoffe reagieren innerhalb weniger Sekunden miteinander und schäumen sofort auf.
Schritt 3
Bereits nach 100 bis 120 Sekunden hat der Schaum seine endgültige Form und muss nur mehr ausreagieren bzw. abkühlen. Dazu werden an der Ablängung Blöcke mit definierten Längen abgeschnitten und ins Reifelager gebracht.
Schritt 4
Nach dem Reifelager kommen unsere Schaumstoffblöcke in das Langblocklager und warten dort auf ihre Verarbeitung. Die Arbeitsvorbereitung bewahrt stets den Überblick, welche Schaumstoffe auf Lager liegen und welche Qualitäten für die anstehenden Konfektionsaufträge geschäumt werden müssen.
Möchtest du wissen wie genau Schaumstoff entsteht und was man alles daraus machen kann? Dann schau dir unser Video an!